Resümee der Konzertreihe „Finde Zeit…“

Mit dem Konzert in der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche fand die Konzertreihe „Finde Zeit…“ ihren Abschluss. Eine Mitwirkende berichtet.

„Haben Sie Zeit?“ Diese Frage werden wohl auch Sie, wie viele Menschen unserer Gesellschaft, eher mit „Nein“ beantworten. Die Arbeit bzw. Schule, Familie, Freunde, Hobbys – alles will etwas von unserer Zeit in Anspruch nehmen. ZEIT – das wohl wertvollste Gut, was uns zur Verfügung gestellt wurde, welches uns niemand mehr zurückbringen kann. Der richtige Umgang mit ihr will gelernt sein, wenn wir unser Leben meistern wollen.

Sich genau darüber einmal Gedanken zu machen, wie man seine Lebenszeit nutzen kann, dazu luden die Jugendchöre der Bezirke Halberstadt, Magdeburg und Stendal mit ihrer Konzertreihe „Finde Zeit…“ ein. Unterteilt waren die Konzerte in vier Themenschwerpunkte: Finde Zeit für dich selbst – Finde Zeit für andere Menschen – Finde Zeit, Gott zu loben – Finde Zeit, dein Leben mit Gott zu leben. Übergeleitet wurden die Themenfelder durch eine ansprechende Moderation, die mit Tiefgang den Zuhörer einlud, in sich zu gehen und über sich nachzudenken. Und obwohl jedes der drei Konzerte dem gleichen Ablauf folgte, muss ich für mich feststellen, dass jedes Konzert in seiner Form einzigartig war.

Am 22. September wurde das Konzert in der neuapostolischen Kirche in Stendal uraufgeführt, wo sich knapp 100 Jugendliche mit Gesang und Instrumentalspiel beteiligten. Die wohl spannendsten Fragen waren für mich gewesen: Wie werden unsere nicht-NAK-blauen, neon-hellgrünen Tour-T-Shirts ankommen? Was wird das Publikum wohl dazu sagen, dass auch eine 5-köpfige Band mit Gitarren, Bass, Schlagzeug und Keyboard neben Violinen, Querflöte und Klarinette seinen „Senf“ dazu gibt, anstelle eines klassischen Streichorchesters á la Mozart!? Wird alles so laufen wie geplant? Schließlich wurde ja ein großer Teil der Lieder erst wenige Stunden zuvor in der Jugendfreizeit in Arendsee einstudiert.

Schon während und natürlich am Ende des Konzerts wurden wir mit großem Beifall belohnt, das schönste Kompliment, das man einer Gruppe Sängern und Spielern machen kann. Dieser galt auch unseren drei Dirigenten, denn sie hatten die größte Arbeit getan und bestimmt ein paar graue Haare bekommen, wenn es in den Proben nicht gleich so lief wie geplant. Die Reaktionen der Zuhörer waren äußerst positiv: von „Ihr ward der Hammer“ über „Tolle Songs, ich war sehr bewegt“ bis „Ich höre es mir in Magdeburg noch mal an“ war so ziemlich alles dabei. Oh man. Da haben wir die Latte aber hoch angelegt, wie soll man das denn noch toppen?

Nach 3 Wochen Vorfreude war es dann auch endlich so weit, 13. Oktober, Aufführung in unserer Kirche in Magdeburg-Süd. Nach und während der Generalprobe hatten wir etwas Zeit, uns mit unseren Mitstreitern nach so langer Abstinenz auszutauschen. Schließlich hat man durch diese Bezirkskonstellation neue Leute kennengelernt. Und auch hier war das Publikum am Ende des Konzerts kaum aus der Kirche zu bewegen. Selbst nach der Zugabe musste freundlich darauf hingewiesen werden, dass alles auch einmal ein Ende hat. „Wow! Ich glaube, wir haben echt noch mal einen drauf gelegt, ein unglaubliches Gefühl, anderen eine solche Freude zu machen! Zum Glück findet ja noch ein Konzert statt“, war mein Resümee des Abends.

Genau eine Woche später, am 20. Oktober, war die Jugend am Vormittag zum Gottesdienst in unsere Kirche Aschersleben eingeladen, am Nachmittag waren wir Gast in der Ascherslebener Heilig-Kreuz-Kirche. Man warnte uns vor, dass dieses katholische Gotteshaus nur auf 15°C „hoch geheizt“ werden konnte. Doch auch hier ist es uns gelungen, die Kirche und dem Publikum mit unserer Freude am Singen und Musizieren ordentlich „einzuheizen“.

Doch nun war die traurige Gewissheit da: So schnell sehen wir uns als Chor, Dirigenten und Spieler leider nicht wieder. Das war es. Aber mit einem großen Augenzwinkern haben sich die Dirigenten von uns verabschiedet, man darf also auf weitere tolle Projekte hoffen.

Und das Tollste: Aus völlig fremden Menschen wurden Freunde, aus den drei Bezirksjugenden wurde eine ganz große Jugend!

Bilder: M.T.; Text: Cla.Ks